Auf der Suche nach Biberspuren
Zwischen Oktober und April ist die ideale Zeit, um sich auf die Suche nach Biberspuren zu begeben. Entlang von Gewässern findet man die markanten Nagespuren der Biberfamilie. Die größten heimischen Nagetiere fällen mit ihren scharfen Schneidezähnen bevorzugt Weichhölzer, wie Pappeln und Weiden. Aber warum? Dafür gibt es mehrere Gründe, der wichtigste ist als Nahrungsquelle, um den langen und nahrungsarmen Winter überleben zu können.
Durch ihre Aktivitäten strukturieren die sprichwörtlich fleißigen Biber die Auwälder, Uferbereiche und die Gewässer. Als sogenannte Landschaftsgestalter schaffen sie ein Mosaik an unterschiedlichsten Lebensräumen für andere Wildtiere, wie Graureiher, Eisvogel, Sumpfschildkröte, Würfelnatter oder Schwarzspecht. Biber gelten als Schlüsselart, da sie eine wichtige ökologische Rolle spielen.
Ausgezeichnete Schwimmer und Taucher
Eurasische Biber haben sich im Laufe der Evolution hervorragend an ein Leben beim Wasser angepasst. Sie haben eines der dichtesten Felle im Tierreich, welches sie regelmäßig einfetten, damit es wasserabweisend bleibt. Ihre Hinterfüße sind mit Schwimmhäuten ausgestattet. Der breit abgeflachte Schwanz, die Biberkelle, unterstützt die Steuerung beim Schwimmen und hat noch andere wichtige Funktionen. Zum Beispiel als Warnsignal vor möglichen Feinden.
Erfolgreiche Rückkehr
Allerdings half dieses Warnsystem nicht vor der erbarmungslosen Verfolgung durch den Menschen, der Biber jagte, um an ihr Fell, Fleisch und das kostbare Bibergeil zu gelangen. Bis sie 1869 in Österreich komplett ausgerottet wurden. Zwischen 1976 bis 1985 wurden einige Biber unter strengen Naturschutzauflagen und mit großem Erfolg wieder angesiedelt.
Obwohl die scheuen Wildtiere hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv sind, lassen sich tagsüber viele Spuren ihrer Aktivitäten finden. Vielleicht möchtet Ihr Euch bei einer geführten Wanderung durch die Prater-Auen auf die Suche nach frischen Nagespuren begeben? Neben der Bewegung an der frischen Luft erfährt ihr einiges über die Lebensweise der sozialen Biber.
Meldet Euch für eine Biberführung im Wiener Prater an und erlebt die Natur gemeinsam mit Eurer Familie und Freunden!

Biber in Wien
Art: Eurasischer Biber (Castor fiber)
Familie: Biber (Castoridae)
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Größe: bis 130 cm
Gewicht: bis 30 kg
Sozialverhalten: Familie
Wurfgröße: 1-3 Junge/Jahr
Jugendsterblichkeit: 50 – 75 %
Lebenserwartung: ca. 10 Jahre
Schutzstatus: streng geschützt
- Biber gestalten als Schlüsselart den Lebensraum für andere Wildtiere, wie den Graureiher.
- In einem Biberrevier sind die typischen Nagespuren der Biberfamilie unverkennbar.
- In der sicheren und gut isolierten Biberburg verbringen die scheuen Nagetiere den Tag.